Ist Einschlafstillen eine schlechte Angewohnheit?

von | 17. Okt 2023

Für Säuglinge ist Stillen die natürlichste Form der Ernährung. Für Neugeborene, die noch mehr Zeit schlafend als wach verbringen, ist es ebenso natürlich während des Trinkens einzuschlummern. Einschlafstillen ist demnach eine ganz wunderbare Einschlafhilfe für dein Baby. 💤

Leider wird Müttern ganz oft suggeriert, Einschlafstillen wäre eine schlechte Angewohnheit, die es tunlichst zu vermeiden gilt. Doch das stimmt eben einfach nicht! Liebe stillende Mama, sei beruhigt! Einschlafstillen ist nicht der Teufel!

Lass dir bitte nicht einreden, du dürftest dein Kind nicht in den Schlaf stillen, weil es sonst niemals never ever auf gar keinen Fall unabhängig schlafen wird. Solange du als Mama das Einschlafstillen genießt und dein Kind auf diese Weise gut in den Schlaf finden kann, besteht keine Notwendigkeit, diese wunderschöne Einschlafhilfe abzugewöhnen. 💕

 

Einschlafstillen bietet eine Menge an Vorteilen 

🌙 Durch den engen Körperkontakt, deine Wärme und Nähe vermittelst du deinem Kind Sicherheit und unterstützt es, entspannt in den Schlaf zu gleiten. 

🌙 Muttermilch enthält schlafförderliche Aminosäuren. Sie wirkt quasi wie ein natürliches Schlafmittel.

🌙 Das wiederholte Stillen im Verlauf der Nacht regt deine Milchbildung an und sorgt für stets ausreichend Nahrung für dein Kind. 

🌙 Durch nächtliches Weiterschlafstillen deckst du den temporär erhöhten Kalorienbedarf deines Kindes während Wachstums- und Entwicklungsphasen. 

🌙 Stillen wirkt außerdem schmerzlindernd und trostspendend, ist also auch eine sinnvolle Hilfe bei Krankheit, Zahnungsschmerzen oder um emotionale Bedürfnisse zu erfüllen.

🌙 Wir dürfen auch offen zugeben, dass das Einschlafstillen einfach total bequem und praktisch ist. Als Mama hast du immer alles dabei und kannst nachts liegen bleiben anstatt z.B. aufzustehen, um ein Fläschchen zu machen oder dein Kind in den Schlaf zu tragen. 

Einschlafstillen ist ein wundervolles Ritual 

Weit bevor du deinem Kind Gute-Nacht-Geschichten vorlesen wirst, kannst du mit dem Einschlafstillen ein inniges Ritual schaffen. 💕 Deine Nähe und Wärme, das vertraute Miteinander, und der liebevolle Kontakt schenken deinem Baby  die nötige Geborgenheit und Gelassenheit, um den empfindlichen Übergang in die Traumwelt zu bewältigen. 

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Wie beuge ich vor, dass das Einschlafstillen nicht doch irgendwann zum Problem wird?

Wie bei jeder Einschlafhilfe gilt die Devise: Die Dosis macht das Gift. Wenn dein Kind ausschließlich an Mamas Brust in den Schlaf finden kann, kann das irgendwann Schwierigkeiten nach sich ziehen, denn eine Veränderung der gewohnten und geliebten Einschlafhilfe wird vor allem mit zunehmendem Kindesalter immer beschwerlicher. Wenn nun irgendwann der Punkt kommt, dass Mama die Einschlafbegleitung aus welchen Gründen auch immer abgeben möchte oder muss (was beides absolut legitim ist!) oder wenn das Stillen dem Kind als Hilfe nicht mehr ausreicht, ist es oft eine große Herausforderung eine ebenbürtige Alternative zu finden.

👉 Ich empfehle deshalb frühzeitig liebevolle alternative Gewohnheiten zu etablieren. Bindet Papa oder eine andere enge Bezugsperson von Anbeginn ein. Mama darf gerne zum Einschlafen die Brust anbieten, Papa darf dem Kind auf seine eigene Weise Nähe und Geborgenheit schenken. Hier muss nicht zwangsläufig eine Milchflasche zum Einsatz kommen! Er kann das Kind beispielsweise tragen, im Arm schunkeln oder auch einfach nur halten. 💕 Körperliche Nähe ist bei der Einschlafbegleitung tatsächlich immer empfehlenswert. Liebevoller Körperkontakt fördert die Ausschüttung des sogenannten Bindungs- oder auch Liebeshormons Oxytocin, welches Vertrauen stärkt und Stress reduziert.

Wie kann ich das Einschlafstillen beenden?

Wenn du als Mama eine neue Einschlafhilfe anbieten möchtest, empfehle ich einen sanften Übergang, keine 180 Grad Drehung. Verändere die gewohnte Situation in kleinen Schritten. 💤 Erhalte deinem Kind stets möglichst viel des vertrauten Rituals, um die Panik vor Veränderung in Grenzen zu halten. Unmut auf Seiten deines Kindes ist in jedem Fall zu erwarten. Dein Kind wird vermutlich nicht easy peasy das neue oder reduzierte Einschlafangebot annehmen. Stell dich darauf ein, dass dein Kind gefühlsstark reagiert. Gefühle sind nicht schlimm❗ Gefühle dürfen raus❗Sei empathisch für dein Kind da, zeige aufrichtiges Verständnis und begleite den Frust, die Trauer, die Wut. Überlege dir vorab genau, ob du den neuen Weg wirklich gehen möchtest, und biete deinem Kind die nötige Orientierung, den gewählten Weg mit dir gemeinsam zu gehen.

In meiner Schlafberatung empfehle ich auch stets dafür zu sorgen, den Bindungsakku deines Kindes vor dem Zubettgehen gut aufzuladen. Hier bietet sich ein liebevolles Ritual an, welches die Bedürfnisse nach Nähe und Zuwendung genauso gut erfüllt wie das Stillen. 💕 

Inspirationen für schlafförderliche Rituale habe ich dir in einer umfassenden Sammlung zusammengestellt. Lade dir gern am Seitenende meinen Guide für 0€ herunter. 

👉 Eine pauschale Anleitung für den Übergang vom Einschlafstillen zu einer anderen Einschlafhilfe gibt es nicht, denn Kinder sind keine Maschinen, sie lassen sich nicht wie gewünscht programmieren. Jeder Weg ist individuell. Es kann sinnvoll sein, dir dafür Navigationshilfe zu suchen. Das schont deine Energiereserven und erspart dir nervige Umwege. 

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